Wer kennt sie nicht, diese erschreckenden Bilder und Videos gequälter Tiere in steriler Umgebung, die uns regelmäßig über diverse Medienplattformen heimsuchen?
An Armen und Beinen fixierte Affen, Spritzen in weit aufgerissenen Mäuseaugen, Kaninchen mit stark nässenden Hautwunden.
Bilder, die man so schnell nicht vergisst.
Der Grund für das Leiden dieser Tiere so banal:
Kosmetik.
Damit die teure Gesichtscreme keine Hautirritationen erzeugen und die Augen beim Auftragen von Mascara nicht tränen, werden derartige Versuche an Tieren gemacht.
Doch weniger die Sicherheit des Verbrauchers steht hierbei im Vordergrund, als vielmehr die Absicherung gegen Ersatzansprüchen bei möglichen Schadenfällen seitens der Kosmetikindustrie.
Tierversuche als Alibi.
Ratten, Mäuse, Kaninchen und Co. müssen dafür mit Leib und Leben zahlen.
Dabei gibt es durchaus eine Alternative, die sogenannten In-Vitro-Tests (In Vitro bedeutet „im Reagenzglas“).
Hierbei werden menschliche oder andere Säuger-Zellkulturen mit dem zu testenden kosmetischen oder chemischen Produkt versetzt und deren Reaktion beobachtet.
Da diese Zellkulturen sehr empfindlich sind, sterben sie bei der Zugabe von giftigen Stoffen sofort ab.
Leider scheinen viele Kosmetikunternehmen weiterhin auf Tierversuche zu setzen, obwohl diese keine 100% sicheren Aussagen auf die Verträglichkeit beim Menschen tätigen können.
Dafür sind Mensch und Tier letztendlich doch zu unterschiedlich.
Im März 2013 wurde ein wichtiger Schritt in die tierversuchsfreie Richtung unternommen.
Die Einfuhr und der Verkauf von neuen an Tieren getesteten Kosmetikprodukten und Kosmetikinhaltsstoffen erhielt in Deutschland ein Verbot.
Doch es gibt Unstimmigkeiten innerhalb der EU, was als Kosmetikinhaltstoffe definiert wird und was nicht.
Werden neuartige Inhaltstoffe als Chemikalie eingestuft, darf an Tieren getestet werden.
Ein Schlupfloch.
Wer sicher gehen will und keinerlei an Tieren getestete Kosmetikartikel konsumieren möchte, kann sich an die Kosmetik-Positivliste (Link unten stehend) halten.
In dieser Liste werden alle Kosmetikhersteller genannt, die die Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes in vollem Umfang erfüllt haben.
Beim Einkauf erleichtern bestimmte Logos (Link unten stehend) eine schnelle Wahl zu treffen.
Den Deutschen Tierschutzbund kennzeichnet ein Kaninchen, mit einer auf sich ruhenden Hand.
Das springende Kaninchen steht für Humane Cosmetic Standard (HCS).
Mittlerweile werden derartige Produkte in allen Preisbereichen und bei unterschiedlichsten Händlern vertrieben.
Zu günstigen Preisen in Drogerien oder in der höchsten Preisstufe in Parfümerien.
Tierversuchsfreie Kosmetik muss nicht gleich teurer sein!
Zudem gibt es bereits vegane Produkte, wobei nicht nur auf Tierversuche sondern auch auf die Verwendung tierischer Substanzen verzichtet wurde.
Also: Augen auf beim Kosmetikkauf!
Links:
http://www.tierschutzbund.de/kosmetik-positivliste.html
http://kosmetik.peta.de/deutschland
https://www.die-reale-welt.de/ich/labels-gegen-tierversuche/